Die Weltklimakonferenz COP 26 ist beendet. Die Erwartungen und Forderungen waren groß – aber was ist dabei wirklich herausgekommen?
Ein wichtiges Ergebnis: Das 1,5 Grad Ziel bei der Begrenzung der Erwärmung wird deutlich genannt, nicht nur die diffuse Aussage „unter zwei Grad“, und erstmals werden fossile Energieträger zum Auslaufmodell erklärt, wenn auch in abgeschwächter Form, um Indien und China im Abkommen dabei zu haben.
Zudem wurden wichtige Themen beschlossen wie
- das Ende des Verbrennermotors bis spätestens 2040
- das Ende der Waldrodung bis 2030 und
- die 30-prozentige Reduzierung des fossilen Methangas-Ausstoßes – auch wenn 100 Länder dies nicht mittragen werden.
- Ebenso soll es finanzielle Hilfen für die Entwicklungsländer bei der Anpassung an die Klimaziele geben.
Auch hat COP26 hohe Standards für weltweiten Handel mit Treibhausgas-Minderungen beschlossen. Sie ermöglichen nun einen internationalen Handel mit Minderungsgutschriften aus diesen Projekten. Sehr gut: Zertifikate dürfen nicht mehr doppelt gezählt werden. Das entspricht der Umsetzung von Artikel 6 des Übereinkommens von Paris.
Unser Fazit dazu lautet: Zwar hat COP26 nur zu einem kleinsten gemeinsamen Nenner geführt und die Enttäuschung ist bei vielen Beobachtern groß. Aber es ist ein Start. Und je mehr sich Unternehmen und Investoren mit der Umsetzung von Klimaneutralität befassen, desto höher wird der Handlungsdruck für unwillige Staaten, auch aus wirtschaftlicher Sicht beinahe zwangsläufig ambitioniertere Ziele umzusetzen.
Zum Carbon-Leakage-Schutz im Rahmen des EU-Green-Deal muss die Politik die richtigen Beschlüsse fassen. Daher rufen wir dazu auf, die Unternehmen und Länder, die verantwortlich wirtschaften, durch eine Carbon-Leakage-Verordnung schützen.
Wir haben also die Aufgabe, wichtige Diskurse im Klimaschutz anzutreiben und Themen von echter Tragweite immer wieder in die Öffentlichkeit zu bringen. Wir müssen alles dafür tun, um das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens zu erreichen.