Die Software- und IT-Branche ist für 4 Prozent der globalen CO2-Emissionen verantwortlich. Tendenz stark ansteigend. Die Branche hat jedoch sowohl die Möglichkeit als auch das Wissen, diesen Trend umzukehren und diese Emissionen massiv zu reduzieren. Green IT und Green Software Development sind hier die zentralen Schlüsselbegriffe. Green IT zielt darauf ab, den Betrieb von Hardware zu optimieren. Im Wesentlichen geht es dabei um effizientere Prozessoren und Hardware sowie ein besseres Wärmemanagement von Rechenzentren. Diese Effizienzsteigerungen werden im Augenblick jedoch bereits durch die weiter voranschreitende Digitalisierung eingeholt.
„Low Hanging Fruits“ ermöglichen 40 Prozent C02-Einsparung
Der nächste Schritt besteht also darin, das Thema an der Wurzel anzupacken. Und das bedeutet, die bestehende Hardware sowie die eingesetzten Ressourcen durch Green Software Development – d.h. klimafreundliche Softwareentwicklung – besser ausnutzen. Das Ziel ist, mehr Softwareanwendungen mit deutlich weniger Ressourcen auf der vorhandenen Hardware zu betreiben. Hier lassen sich schon heute sogenannte Low Hanging Fruits „ernten“: Denn durch das Umsetzen dieser verfügbaren Techniken und Methoden können schon rund 40 Prozent der CO2-Emissionen eingespart werden. Das gelingt etwa durch die dynamische Skalierung und das gezielte Abschalten oder Freigeben von Hardware, wenn diese nicht benötigt wird.
Paradigmenwechsel in der Softwareentwicklung erforderlich
Ebenso wie bei der Energiewende ist allerdings ein Paradigmenwechsel erforderlich. Indem Softwareanwendungen etwa dann ausgeführt werden, wenn das Stromnetz mit erneuerbaren Energien, sprich möglichst CO2-neutral, betrieben wird. Das führt dazu, dass Lasten dynamisch verschoben werden. Eine andere Möglichkeit besteht darin, die Anwendung so zu programmieren, dass sie ihre Funktionalität einschränkt, wenn nicht genügend Ressourcen in Form von Hardware oder erneuerbarem Strom vorhanden sind.
Insgesamt geht es darum, als Branche die Verantwortung für die Produktion und den Betrieb von Software zu übernehmen und damit auch die Digitalisierung klima- und ressourcenschonend zu gestalten. Wer sich mehr mit diesem Thema auseinandersetzen möchte, ist bei der von Aydin initiierten Green Software Development Gruppe bestens aufgehoben. Als Unternehmen kann man sich darüber hinaus im CyberForum beim RoundTable “Impact und Sustainability” mit Gleichgesinnten austauschen. Die Community wächst stetig und Interessierte sind immer herzlich willkommen.
Green Software Development Karlsruhe; bluehands
Autor: Aydin Mir Mohammadi