Deutschland hat seine Klimaziele für das Jahr 2020 nicht nur erreicht, sondern sogar übertroffen. Es gab 8,7 Prozent weniger Treibhausgas Emissionen im Vergleich zu 2019 und circa 41 Prozent weniger als 1990. Das ist das Ergebnis der Klimabilanz, welche die Bundesumweltministerin Svenja Schulze im März 2021 bekannt gegeben hat. Das klingt vielversprechend, ist aber zum Großteil den Einschränkungen während der Pandemie zuzuschreiben. Wegen Shutdowns und schwacher Konjunktur sind Deutschlands Energieverbrauch, Verkehrsaufkommen und Industrieproduktion gesunken und somit auch der CO2 Ausstoß. In der Pandemie haben wir neue Verhaltensweisen entwickelt. Immer mehr Menschen arbeiten aus dem Home Office und halten Zoom Konferenzen ab. So wird Pendel- und Reiseverkehr eingeschränkt und die CO2 Emission verringert. Katastrophen und Wirtschaftskrisen können allerdings keine geordnete und zielstrebige Klimapolitik und einen nachhaltigen Umbau der Wirtschaft ersetzen. Um den Klimawandel aufzuhalten, müssen also strukturelle Veränderungen in allen Wirtschaftssektoren vorgenommen werden. Die wichtigsten Bereiche sind dabei der Gebäudesektor, der Auto- und Flugverkehr, die Industrie und die Landwirtschaft. Der Umstieg auf 100% erneuerbare Energien und die Mobilitätswende sind hier von großer Bedeutung. Wir müssen heute handeln, damit wir das 1.5° Ziel erreichen! |